Vorteile von Naturfarben

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Wenn man sich über Wandfarben informiert, fragt man sich meistens, wo denn die Unterschiede zwischen konventionellen Farben und Naturfarben liegen.


Volldeklaration:

Der Hauptvorteil von Naturfarben ist der, daß eine Volldeklaration vorliegt, d.h. eine Auflistung aller im Produkt vorkommenden Inhaltsstoffe. Somit kann man sich genau informieren, aus was die Farbe besteht und Stoffe, gegen die man allergisch ist Vermeiden.


Als Beispiel hier eine Deklaration eines Naturfarbenherstellers gegen die eines konventionellen Lackes aus den technischen Merkblättern:


Auro Weiß- und Buntlack:

Zusammensetzung 

Wasser, Sonnenblumen-, Rizinen-, Leinöl-Standöl, Kolophonium-Glycerinester mit organischen Säuren, z. T. als Amin seifen, mineralische Pigmente, Füllstoffe, Tenside (aus Raps-, Rizinusöl, Zuckertensid), Kieselsäuren, Celluloseether, Borate, Stearinsäure, Lecithin, Trockenstoffe (bleifrei).


Capalac Hochglanz Buntlack:

Materialbasis: 

Alkydharz, lösemittelhaltig, aromatenfrei. 


(Ja das ist tatsächlich alles, was zu den Inhaltsstoffen drin steht, die Hersteller geben als Gründe Schutz gegen Plagiate und Produktnachahmungen an)



Ökologisch verträgliche Inhaltsstoffe:

Bei diesem Vergleich wird ebenfalls klar, daß Naturfarbenhersteller die Inhaltsstoffe nach ökologischen Richtlinien auswählen, so umweltschonend (manche sogar CO2 neutral) wie möglich produzieren und auf petrochemische Erzeugnisse verzichten. 



Schwierige Verarbeitung?

Ein oft aufgeführter Nachteil der Naturfarben ist die schlechte Deckkraft und die schwierige Verarbeitung. Dies ist jedoch grundsätzlich falsch. Die Deckkraft einer Lehm- oder Kalkfarbe ist während der Verarbeitung zwar nicht so gut wie die einer Kunststoffdispersion, jedoch trocknen Lehm- oder Kalkfarben wesentlich deckender auf. Wer einmal selbst eine Kaseinfarbe oder Lehmfarben verarbeitet hat, weiß es zu schätzen, daß die Farbe sich wesentlich leichter Verarbeiten läßt und besser von Händen und Kleidung abzuwaschen ist als Kunststoffarben.


Waschbeständigkeit und Reinigung:

Bleibt noch das von den Dispersionsherstellern angeführte Argument der waschbeständigkeit von Kunststoffarben. Eine Dispersionsfarbe löst sich zwar nicht von der Wand, wenn man mit einer Bürste oder einem feuchten Tuch über die Wand reibt, jedoch wird der Schmutz deswegen trotzdem nicht aus den Vertiefungen der Struktur der Wandfarbe gelöst.

Bei durchgefärbten Lehmputzen löst sich, wenn man mit einem feuchten Tuch oder Schwamm darüber fährt die Oberfläche leicht an, somit löst sich auch der Schmutz an und läßt sich entfernen und die Wand trocknet wieder normal ab.


Entsorgung:

Ein heute ganz wichtger Punkt ist die Entsorgung von Materialresten. Kunststoffe müssen als Sondermüll entsorgt werden. Lehm- oder Kalkputzreste kann man nach getaner Arbeit auf den Kompost bringen.

© Tobias Büttner 2013